April 2016


Die nächste Verkehrsbehinderung

wird angekündigt!

Die Kreuzung Kieler Straße / Eimsbüttler Marktplatz

wird umgebaut.

Die Bauarbeiten auf dem Eimsbüttler Marktplatz sollen am 4. Mai starten und ca. 5 Wochen dauern. Das Ende der Bauarbeiten soll etwa um den 6. Juni liegen. In alle Fahrtrichtungen werden Verkehrsbehinderungen mit zusätzlichen Staus auftreten. Der Holstenkamp wird komplett gesperrt, eine Umleitung soll ausgeschildert werden – auf der Kieler Straße nach Stellingen, mit dem Basselweg für diejenigen, die nicht in Stellingen auf die Autobahn fahren wollen. Der Basselweg ist notwendig, da aus Eimsbüttel kommend von der Kieler Straße nicht nach links in die Volksparstraße abgebogen werden darf, das geschieht ersatzweise neben dem Stellinger Rathaus an der Kreuzung Basselweg/Sportplatzweg. Über Ortskundige Autofahrer, die auf kleinste Nebenstraßen in Wohngebiete mit Tempo 30 ausweichen wollen, freuen sich die dortigen Anwohner bestimmt schon ganz besonders.

Eigentlich sind die Umbauten am Eimsbüttler Marktplatz seit Jahren eine Forderung des Stellinger Bürgerkomitees. Von der Fruchtallee kommend werden vom Eimsbüttler Marktplatz dann nur noch 2 Fahrstreifen auf die Kieler Straße Richtung Stellingen führen. Die beiden linken Fahrstreifen führen dann zum Holstenkamp und weiter zur A7-Anschlussstelle Volkspark. Für die Kieler Straße aus Altona kommend gilt das Gleiche. Damit werden mehr Fahrzeuge zur Autobahnauffahrt Volkspark geleitet als es bisher geschah. Die Kieler Straße wird damit etwas entlastet, was weniger Stau und Verkehrslärm für die Anwohner der Kieler Straße. Daraus folgt auch ein geringeres Verkehrsaufkommen an Hamburgs verkehrsreichster Kreuzung Kieler Straße/Sportplatzring und folglich ebenfalls weniger Stauzeiten.

Einen Hacken an der Sache gibt es noch:
Der Holstenkamp wird die ganze Bauzeit über voll gesperrt und die Behörden haben die Kieler Straße als Umleitungsstrecke ausgewählt. Der ganze Verkehr vom Holstenkamp wird also für die nächste Zeit den Stau und das Verkehrschaos in Stellingen zusätzlich verstärken. Zur selben Zeit wird seit März die Stresemannstraße saniert, eine Umleitung in diese Richtung bringt damit für keinen Vorteile. Die Kreuzung hätte schon vor Jahren umgebaut werden müssen, wie schon vor fast einem Jahrzehnt gefordert. Dies Zeit ist aber leider Vorbei, jetzt kommt eben alles zusammen: Bauarbeiten auf der Stresemannstraße, der Osterstraße, seit 2 Jahren die Langenfelder Brücke der A7 und gerade jetzt der Baubeginn für den Stellinger Deckel. Es hilft nur, Stellingen weiträumig zu umfahren , S und U-Bahn benutzen (Busse stehen auch im Stau) oder zu Fuß gehen.

Die Pressemeldung Hamburgs zu den Bauarbeiten auf dem Eimsbüttler Marktplatz im Internet:
www.hamburg.de/bwvi/medien/-bwvi-kieler-strasse/

Der Stellinger Deckel –

– ein Traum wird wahr!

Als Anwohner 2005 vom geplanten Ausbau der Autobahn A7 hörten und nebenbei erfuhren, dass dafür Teile ihrer Grundstücke benötigt würden, ließen sie sich von einem Anwalt über ihre Möglichkeiten, Gesetze und Vorschriften informieren. Der sagte unter anderem, das er bei einer anderen Autobahn mit dafür gesorgt hätte, das die Anwohner für ihre Häuser neben der Autobahn anderswo neue bekommen hätten. Die Anwohner im Imbekstieg gründeten eine Interessengemeinschaft. Nach einigen Überlegungen wollten etliche Anwohner gleichfalls anderswo neue Häuser, um dafür ihre Grundstücke komplett mit den Häusern für den A7-Ausbau zu räumen. Altenativ schlug ich vor, einen Lärmschutzdeckel zu fordern und hier wohnen zu bleiben, da nur Teile der Grundstücke für den A7-Ausbau benötigt würden.

Die Antwort einer Nachbarin:  „Träum weiter!“

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Neben der A7, Imbekstieg

Erste Arbeiten auf dem Seitenstreifen der A7 unterhalb der alten Lärmschutzmauer vor dem Imbekstieg.

 

Anschließend lernte ich Nachbarn, mit denen man vorher jahrzehntelang gut und freundschaftlich ausgekommen ist, von einer Seite kennen, auf die ich gern verzichtet hätte. Ich träumte nicht, sondern gründete mit gleich gesinnten anderen Anwohnern eine Initiative für einen Stellinger Deckel. Später kamen mit dem Stellinger Bürgerkomitee weitere Anwohner, Vereine und Parteien hinzu.

Von Behörden wurden Pläne gemacht und geändert und Termine wurden angekündigt und verschoben. Wir führten Gespräche, organisierten Veranstaltungen und informierten uns und andere. Im März 2007 kam es zu einem Gespräch der Stellinger Deckel Initiative mit dem damaligen Hamburger Senator Axel Gedaschko über den A7-Ausbau und Möglichkeiten eines Autobahndeckels. Kurz danach wurde Hamburg noch 2007 Mitglied der DEGES, die vorher nur in den neuen Bundesländern mit dem Autobahnbau befast war.

Ein neues Gutachten der DEGES ergab, ein nach den Vorschriften ausreichender Lärmschutz in Stellingen ist nur mit einem Lärmschutzdeckel über der A7 zu erreichen. Am 21. Dezember kam das Gutachten mit dem in Stellingen notwendigen Autobahndeckel als Weihnachtsgeschenk 2007 gerade recht. Aus dem Traum vieler Anwohner sollte jetzt ein Plan und später Wirklichkeit werden. Nach 40 Jahren Lärmbelastung, welche die Anwohner zum Nutzen der Autofahrer ertragen mussten, soll Abhilfe geschaffen werden. Nachdem sie 40 Jahre Nachteile für die Allgemeinheit in kauf nehmen mussten, sollen sie wieder allen anderen gleichgestellt werden. Der Deckel bringt den Anwohnern keinen Gewinn, er hebt nur die jahrzehntelang erduldeten Nachteile und Albträume wieder auf.

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Ein „Traum“ wird wahr?

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Nein!

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Der „Albtraum“ mit dem ohrenbetäubenden und gesundheitsschädlichen Verkehrslärm geht in Stellingen zu Ende.

 Neben der A7, Theodor Sch. Damm

Die ersten Teile der Lärmschutzmauer neben dem Theodor Schäfer Damm werden abgebaut, auf Lkw verladen und abtransportiert.

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Von 2008 bis 2013 wurde für den A7-Ausbau in Stellingen geplant und geändert. Mit dem Planfeststellungsbeschluss vom 23.8.2013 wurde auch der Stellinger Deckel amtlich beschlossen. Nach weiteren Verhandlungen über Entschädigungen und Kaufpreise mit den Anwohnern wurde der Beschluss für den Deckel 2015 rechtsgültig.

Jetzt, 2016, beginnt der ursprüngliche Traum vom Stellinger Deckel und Beseitigung der lange erduldeten Nachteile, Wirklichkeit zu werden. Im Februar begannen mit dem Fällen der Bäume neben der Autobahn die ersten vorbereitenden Arbeiten für den Deckel. Die provisorische Leitungsbrücke im Verlauf des Wördemanns Wegs wurde schon 2015 gebaut. Der eigentliche Tunnelbau soll in der zweiten Jahreshälfte 2016 beginnen. Die Bauzeit von 4 Jahren bis 2020 ist im Vergleich zu den bisherigen Planungen verhältnismäßig kurz. Sie wird mit der provisorischen Lärmschutzwand, die Baulärm und Verkehrslärm unter den jetzigen Pegel von um 75 dB(A) drücken soll, zu überstehen sein.

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Neben der A7, T.Sch.Damm, Wördemanns Weg

Die Bäume neben der A7 vor dem Theodor Schäfer Damm wurden gerodet. Hier soll neben der Brücke des Wördemanns Wegs die Behelfsbrücke entstehen.

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Neue Mieter, etliche mit Kindern, sind schon Anfang 2016 in die, von der Saga gekauften Häuser im Imbekstieg, in Hinsicht auf die Zukunft mit dem Deckel eingezogen. Sie werden zusammen mit den hiergebliebenen Anwohnern in wenigen Jahren die Früchte des Durchhaltens gegen alle Widrigkeiten genießen können. Ein Durchhalten, an dem die aktiven Anwohner, die Initiative Stellinger Deckel sowie das Stellinger Bürgerkomitee und einige Mitarbeiter von Behörden und der DEGES alle ihren Anteil geleistet haben. Trotz der über ein Jahrzehnt dauernden zeitaufwendigen Mühen mit Behörden und Planern und unerfreulichen Vorkommnissen vor Ort hat es sich gelohnt, weil der Deckel Wirklichkeit wird.

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Neben der A7, Nienredder, Leitungsbrücke

Im Nienredder wurde hinter der Lärmschutzmauer bis zum März 2016 alle Bäume gefällt und der gesamte Bewuchs entfernt. Zwischen Bauzaun und Hauseingängen bleibt ein schmaler Fußweg, hinten ist die provisorische Leitungsbrücke über der A7 zu sehen.