März 2014


Die Ruhe vor dem (Sturm) Stau in Stellingen

Am Samstag, dem 1. März 2014, begannen die Bauarbeiten an der Kreuzung Kieler Straße / Sportplatzring. In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurde die Kieler Straße einige Stunden voll gesperrt. Die Schilderbrücken über der Kieler Straße mussten demontiert werden.

1.3.2014 Kieler Str. und Sportplatzring

Am Samstag waren alle Fahrspuren wieder frei befahrbar. Neben der Straße standen an einigen Stellen gestapelte Absperrgitter und Betonständer, auf denen Verkehrszeichen und Ampelanlagen montiert werden sollten. Die Bushaltestellen sind schon verlegt worden. Und der Verkehr? Der floss ohne Behinderung – noch.

Erst am Montag entstand der erste Stau – in Niendorf. Vorsorglich fuhren viele Autofahrer schon in Schnelsen von der Autobahn und gerieten prompt in den Stau der Niendorfer Baustellen.

Inzwischen hat sich die Verkehrslage wieder normalisiert, jetzt ist wieder Stau, überall und besonders in Stellingen. Stadtauswärts auf der Kieler Straße Richtung Norden, so weit man sehen kann, ein Fahrzeug hinter dem anderen. Stadteinwärts zwischen der A7 Ausfahrt Stellingen und der Kreuzung Kieler Straße/Sportplatzring, selbst am Sonntag ein Stau bis auf die Autobahn, der sich scheinbar nicht mehr auflöst.

Die Autofahrer gewöhnen sie sich innerhalb von zwei, drei Tagen an die neue Situation, und dann fliest der Verkehr (Hamburg Journal vom 21.3.2014). Nur wo?

24.2.2014 Koppelstrasse

Schon vorher wurde in Sichtweite auf der Koppelstraße eine Baustelle eingerichtet. Vor dem Stellinger Rathaus wird die Fahrbahn ebenfalls saniert und die hälfte der Fahrbahnen gesperrt. Noch bevor diese Baustellen abgeschlossen sind, entsteht über dem Binsbarg noch eine. Diesmal wird über 4 Jahre hinweg die Langenfelder Autobahnbrücke der A7 über Binsbarg und Bahngleisen erneuert. Da fällt es kaum ins Gewicht, dass der Elbtunnel für Monate teilweise halb gesperrt wird.

Das ist erst der Anfang des A7-Ausbaus. Im Herbst folgt die A7-Baustelle in Schnelsen und 2015 der Stellinger Deckel zwischen Kieler Straße und Güterumgehungsbahn. In ein paar Jahren wird dann der Deckel in Bahrenfeld auch so weit sein. Wir dürfen uns auf ein Jahrzehnt mit Staus und Behinderungen einrichten.

„Gehen sie doch zu Fuß“, sagte ein Behördenmitarbeiter. Den Anwohnern wird wohl auch nichts anders übrig bleiben. Den Anderen wird empfohlen, Stellingen und Hamburg weiträumig zu umfahren und die A1 zu benutzen (Helma Krstanoski, Verkehrsbehörde im Hamburg Journal vom 21.3.2014). Die Generalprobe mit Umleitung ab Neumünster über die A1 wurde 2012 bei der Erneuerung der Brücke der Güterumgehungsbahn über die A7 schon erfolgreich praktiziert. Leider nur ein Wochenende und nicht 4 Jahre mit Berufsverkehr.

Eine bessere Koordinierung der verschiedenen Bautätigkeiten hätte vielleicht die Staus mildern können, es gibt aber leider kein Verkehrskonzept dafür. Die Baustelle der Langenfelder Brücke behindert den Verkehr laut Behörden den Verkehr nur 5 bis 10 %, leider ist sie nicht allein. Zusammengenommen potenzieren sich die Behinderungen bis zum Stillstand. Dafür gibt es ab dem 1. April einen A7-Koordinator, der es dann richten soll.

Die Zeit der freien Fahrt auf der A7 und der Kieler Straße wird damit zukünftig eher selten.

Es ist die Zeit der Ruhe vor dem Stau der nächsten 10 Jahre (bis dahin soll auch der Bahrenfelder Deckel fertig sein). Zum Glück herrscht bei Stau auch eine relative Ruhe, da die Fahrgeräusche fehlen (trotz Lärmschutzmauer bei fließendem Verkehr über 70 dB(A) in Stellingen).

Nachtrag:

Eine weitere Baustelle am Ende der Kieler Straße: der Eidelstedter Platz

Baustelle Eidelstedter Platz

Umleitung oder Ausweichstrecke?

Die seit Jahren angekündigten Bauarbeiten zum Ausbau der Autobahn A7 in Hamburg (in Stellingen die Verbreiterung der A7 auf 10 Fahrstreifen) haben begonnen. Mit dem Umbau der Kreuzung Kieler Straße/Sportplatzring in Stellingen gibt es hier auch die ersten Staus auf der Kieler Straße.

Bisher waren die Staus nicht größer als die normalen täglichen Staus, die man vom Berufsverkehr morgens und abends her kennt. Das wird sich ändern, wenn ab dem 23. März teile des Elbtunnels gesperrt werden und wenn die Bauarbeiten der Langenfelder Autobahnbrücke beginnen und die Hamburger Ferien zu Ende sind.

Die ebenso seit Jahren geforderten Umleitungen für die A7 und für die Straßen in Stellingen wurden gleichfalls seit Jahren immer von allen Behörden abgelehnt.

Jetzt haben wir den Salat (Stau!). Für die nächsten 10 Jahre!

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Begründung der Behörden:

Auf der A7 befinden sich jetzt in jeder Fahrtrichtung 3 Fahrstreifen, die während der gesamten Bauzeit auch weiter zur Verfügung stehen. Die verengten Fahrstreifen und die Baustellen sollen angeblich den Verkehr nur um 5 bis 10% behindern (Die Anwohner glauben das nicht und den Autofahrern ist die Prozentzahl egal, wenn sie im Stau stehen).

Die Ankündigung der Baustelle in der letzten Februarwoche hat viele Autofahrer veranlasst, nicht in Stellingen, sondern schon in Schnelsen von der A7 abzufahren.

Die Folge: Jetzt standen alle auf der Kollaustraße, Friedrich Ebert Str. und Frohmestr. im Stau, wegen dem stärkeren Verkehr und den dortigen Baustellen. Ein enormer Vorteil – für Stellingen, da hier kein größerer Stau als sonst entstand.

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Diskussion mit Behördenvertretern auf der Sitzung

des Regionalausschusses Stellingen am 27. Januar:

„Eine Umleitung kann nicht eingerichtet werden, da das nur bei Sperrungen möglich ist!“ Auf der A7 sollen alle 6 Fahrstreifen erhalten bleiben, nur nicht so breit. Wer kennt den unterschied von Umleitungen und Ausweichstrecken und die rechtlichen Voraussetzungen dafür?

Eine Umleitung wird nur eingerichtet, wenn die ursprüngliche Strecke gesperrt wird und man dort nicht mehr fahren kann.

Eine Ausweichstrecke wird immer dann angeboten, wenn die ursprüngliche Strecke wegen starkem Verkehr oder Baustellen überlastet werden kann, aber immer noch befahrbar ist. Ein Teil des Verkehrs kann dann auf der Ausweichstrecke dem Stau auf der Hauptstrecke auf einer Nebenstrecke ausweichen.

Auf der A7 soll es immer 6 Fahrstreifen geben, jetzt und während der gesamten Bauzeit. Der normale Stau reicht morgens jetzt schon von Stellingen bis Quickborn und der Verkehr wird sich wegen der Bauarbeiten nicht erhöhen.

Es besteht also kein Grund für Ausweichstrecken oder gar Umleitungen?

PS: In Stellingen gibt es tatsächlich keine Ausweichstrecken, ebenso in Eidelstedt. Die Stellinger Straßen sind jetzt schon im Berufsverkehr überlastet und verstopft.

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Stellinger Ortsumgehung zur A7, AS-Volkspark:

Seit Jahren wird von den Stellinger Bürgern und dem Stellinger Bürgerkomitee (in dem die örtlichen Parteien und Vereine vertreten sind) die Stellinger Ortsumgehung gefordert. Vom Eimsbüttler Marktplatz kommt man ohne Schwierigkeiten durch Industrie und Gewerbegebiete zur A7. Damit würden die Kieler Straße und Wohngebiete entlastet, vor Lärm und Abgasen besser geschützt.

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Laut Behörden wäre das ein zu großer Aufwand mit zu kleinem Nutzen.

„Nur“ ca. 5000 Fahrzeuge würden diese Erleichterung benutzen (laut Behörde). Bei 200 Arbeitstagen im Jahr wären dass 1 Millionen Fahrzeuge pro Jahr. Wenn jeder nur 10 Min. im Stau einsparen könnte, währen das 10 Millionen Minuten = 190 Jahre, die alle Autofahrer zusammen pro Jahr nicht im Stau stehen müssten (mit zunehmender Tendenz!). Die Vermeidung von Ruß und Abgasen währen ebenso beträchtlich. Wie gesagt (von den Behörden), ein zu kleiner Nutzen.