September 2016


Tag 1 der Brückenabrisse

 

Am Vormittag fuhren die Fahrzeuge noch über die Autobahnbrücke des Wördemann Wegs. Zwischen 13 und 14 Uhr war es so weit, ein letzter Gang und Blick von der Brücke auf die A7, ein letztes Auto, dann wurde die Brücke gesperrt und die wartenden Baumaschinen rückten an. Bis jetzt lief alles nach Plan.

 

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Die letzten Autos fahren über die A7-Brücke des Wördemanns Wegs. Links die fast fertige Rampe zur Behelfsbrücke und vorne die Striche auf der Straße, bis wohin die Rampe verlängert wird.

 

Nicht nur die Bauarbeiten zum Abriss der Brücke begannen, jetzt begann auch das Verkehrschaos! Wochenlange Vorankündigungen und weiträumig aufgestellte Schilder haben nichts geholfen. Auf dem Wördemanns Weg eine Autoschlange, soweit man blicken kann, keiner hat’s gewusst und keiner achtete auf die Hinweisschilder. Selbst Lkw versuchten in den Einmündungen kleinster Wohnstraßen zu wenden, einige fuhren durch Spielstraßen und alle kamen nur dorthin, woher sie gekommen waren. Nachdem die Fahrzeuge den Wördemanns Weg verlassen hatten, mussten sie sich in den am Freitag normalen Stau auf der Kieler Straße einreihen. Heute werden viele wohl wesentlich mehr Zeit brauchen, um nach Hause zu kommen. Selbst einzelne Anwohner scheinen trotz zweier Hinweisschreiben in jedem Briefkasten und zwei Informationsveranstaltungen extra für die Anwohner nichts gewusst zu haben. Nach erfolgter Sperrung standen auch sie vor der Absperrung und kamen nicht weiter.

 

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Der Imbekstieg ist voll gesperrt. Kein Fahrzeug kann bis zum Dienstag mehr hierher kommen.

 

Wie auf dem Bild zu sehen, ist der Imbekstieg nur noch auf dem schmalen Fußweg links zwischen der Absperrung und den Hecken der Grundstücke zu erreichen. Dieser Weg ist teilweise unter einem Meter breit. Viele Radfahrer auf dem Wördemanns Weg denken wohl, die Sperrung gilt nicht für sie und fahren ohne Rücksicht auf Fußgänger auf dem schmalen Restzugang zum Imbekstieg. Sie hoffen vergeblich, auf diesem Weg über die Autobahn zu gelangen, die Brücke wird abgerissen! Manche fahren sogar bis zum Ende der kleinen Sackgasse, alle müssen umkehren. Alle müssen auf dem schmalen Restweg zurück und ein zweites Mal springt mancher Fußgänger im letzten Moment zur Seite, um nicht zu Schaden zu kommen. Zum Überfluss werden auch Securitymitarbeiter am Anfang der Baustelle, die den Radfahrern mit Hinweisen helfen wollen, von einigen Radfahrern beschimpft.

Ähnliche Rücksichtslosigkeiten von Radfahrern habe ich auch in der Baustelle der Osterstraße in den letzten Monaten mehrfach erlebt. Alle wollen Hamburg zu einer Fahrradstadt machen, aber bitte nicht mit solchen rücksichtslosen Radfahrern, wo die Fußgänger auf der Strecke bleiben!

Das ist erst der Anfang: Um 22:00 Uhr wird auch die Autobahn A7 gesperrt. Dann wird auch der Fernverkehr über die Kieler Straße und Holsteiner Chaussee umgeleitet. Während die Autofahrer nur mehr Zeit für ihre Fahrten brauchen, wird es in der Nähe der Brücken Wördemanns Weg und Niendorfer Gehege erst richtig laut. Bis dahin wurde nur der Asphalt von der Straße gefräst. In der Nacht beginnt der eigentliche Abriss der Brücken, was leider nicht ohne entsprechenden Lärm geht. Für die Anwohner wurde von den Baufirmen ein extra Fläche neben der Brückenbaustelle am Theodor Schäfer Damm eingerichtet. Sie können hautnah miterleben, wie die über 40 Jahre alte Brücke in ihre Einzelteile zerlegt wird.

 

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Eine einzige Autoschlange auf dem ganzen Wördemanns Weg. Alle müssen sie umkehren und über die Kieler Straße ausweichen, bis Dienstag

Countdown zur A7-Sperrung

 

Nur noch wenige Stunden, dann wird die A7 und der Wördemanns Weg voll gesperrt. An etlichen Straßen Stellingens und Umgebung stehen seit Langem Hinweisschilder für Umleitungen. Man sollte sie beachten und genau hinsehen, denn öfters ändern sich darauf die Zeiten und Daten. Viele standen schon vor einer Straßensperre und musste umkehren.

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Hinweis- und Umleitungsschilder neben den Straßen

Auf dem Wördemanns Weg beginnt es bereits um 13:00 Uhr. Während auf der Autobahn der Verkehr noch rollt (oder im Stau steht?), wird auf dem Wördemanns Weg der Asphalt weggefräst. Die verschiedenen Baustoffe werden schon beim Abbruch der Brücke getrennt, um sie möglichst sortenrein zu recyceln und sie anderswo wiederzuverwenden. Wenn ab 22:00 Uhr auch die Autobahn gesperrt ist, wird auf der Fahrbahn eine bis 1 Meter dicke Sandschicht aufgeschüttet. Erst danach rücken die Abrissbagger an und zerbeißen mit ihren großen Scheren die eigentliche Brücke. Die Betonstücke fallen dann auf den Sand, der die Fahrbahn vor Beschädigungen schützt.

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Neben den Fahrstreifen wird die Behelfsbrücke bereits vor der A7-Sperrung angehoben, um sie auf die Höhe der Widerlager über der Autobahn zu bringen.

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Erst ein bischen, später immer weiter, bis am Donnerstag die endgültige Höhe über der bisherigen Brücke erreicht ist.

Freitag und Sonnabend werden die alten Brücken abgerissen, die vom Wördemanns Weg und die vom Niendorfer Gehege. Am Sonntag sollen auch die letzten Reste der bisherigen Brücken verschwunden sein, denn die Behelfsbrücke muss auf den schon vorher gebauten Widerlagern platziert werden. Am Montag früh ist auf der A7 alles vorbei und der Verkehr soll wieder rollen (man kann sich auf der A7 wieder hinten am Stau anstellen).

Auf dem Wördemanns Weg dauert es noch bis Dienstag, bis man einspurig über die Behelfsbrücke die A7 überqueren kann. Am längsten dauert die Sperrung der Brücke Niendorfer Gehege, die bleibt bis zum 14. Oktober gesperrt, bevor es hier wieder freie Fahrt gibt.

–> Presseberichte im Internet zum A7-Ausbau und die Sperrungen

–> Baustellenreport über das aktuelle Baugeschehen